Johannes Fehring Intro 1926-1950 1950-1955 1955-1965 1965-1970 1970-1983 1983-2004 Fotogalerie Fotogalerie



Fehring ist zunächst einmal ein Ort in der Steiermark.


Eine Zeitspanne von ca. 35 Jahren wurde der Name allerdings einem in der Unterhaltungsbranche herausragenden - sofern dieser Begriff im Zusammenhang mit Unterhaltungsmusik erlaubt ist - Musiker zugeordnet: Johannes Fehring, Bandleader, Orchesterchef des Theaters an der Wien, enger musikalischer Wegbegleiter von Peter Alexander, Caterina Valente, Udo Jürgens, Marianne Mendt u.v.a. Er war einer von jenen, die den Jazz, der ihn von Kindheit an faszinierte, in die Wiener Gesellschaft einführte und die wichtigsten Musiker, Solisten und Arrangeure um sich versammelte. Er produzierte erfolgreiche Schallplatten mit so wesentlichen Künstlern wie Art Farmer und sorgte im Theater an der Wien mit den Musicals "Der Mann von La Mancha", "Anatevka", "My fair Lady" und vielen anderen für musikalische Sternstunden. Er schrieb Filmmusiken zu mehr als 60 Filmen. Gemeinsam mit Marianne Mendt und Gerhard Bronner hob er die sogenannte Dialektwelle aus der Taufe.

Trotz seiner klassischen Ausbildung bei Friedrich Wildgans hatte Fehring sich entschieden, Unterhaltungsmusik zu machen - Unterhaltungsmusik vom feinsten. Die unerhörte Produktivität des Musikers hat jedoch nicht gereicht, ihm posthum einen Stellenwert einzuräumen. Johannes Fehring ist heute vergessen. Nur wenige erinnern sich an ihn - vor allem ältere Menschen, die ihre Jugend beim Fünf-Uhr-Tee im Volksgarten zugebracht haben, um das Orchester Johannes Fehring zu hören, das diese neuartige Musik spielte - Jazz.

Wir, die wir mit ihm gelebt, und alle Menschen, die mit ihm zusammengearbeitet haben, können sich gut erinnern - an das umfassende musikalische Wissen, die enorme Musikalität und menschliche Integrität dieses Mannes, der vor zwei Jahren - nach einer langen Zeit des Rückzugs von der Musikszene - gestorben ist.


"Viele Jahre lang stand er im Rampenlicht, schrieb Musik, arrangierte, leitete diverse Orchester, machte Filmmusik und zog eine ganze Generation von Musikern heran, die zum ehernen Bestandteil der österreichischen Musikszene wurden."

Gerhard Bronner



"Er ist eigentlich eine einmalige Erscheinung, ein Zentralpunkt des musikalischen Lebens, um den sich alle Talentierten geschart haben. Er hat einen derartigen Spielwillen gefördert und die unterschiedlichen Persönlichkeiten des Orchesters auf einen Nenner gebracht und zwar auf einen positiven, konstruktiven, aus dem alle ununterbrochen gelernt haben."

Robert Demmer



"Hansl war ein so wunderbarer Mensch, er hat mich die wichtigsten Jahre meines Lebens begleitet - als Freund, als Mensch, als Musiker. Ich verdanke ihm so viel!"

Cornelia Froboess



"Johannes Fehring war für mich in den frühen Jahren meines musikalischen Weges ein Freund und Lehrer, der mich in ganz entscheidender Weise geprägt hat. Die Jahre, in denen ich mit ihm und den großartigen Musikern seines Orchesters spielen durfte, haben meinen musikalischen Geschmack und meinen Stil entscheidend geprägt. Johannes Fehring wird mir mein ganzes Leben unvergessen bleiben."

Udo Jürgens



"Der Hansl ist einer dieser Dirigenten, wenn der 100 Meter weiter steht und ich dort vorne sing und er das Orchester dirigiert, dann weiß er, wann ich atme und ich weiß, wann er die Hand hebt, und wir brauchen uns gar nicht zu sehen - das hat immer wunderbar geklappt, es war fantastisch."

Marika Lichter



"Wie viele schöne Erinnerungen seit 1972, als unsere Zusammenarbeit begonnen hat (1. Sowinetz-Platte)! So manches ist hervorragend gelungen - zum Glück gibt es die Schallplatten, die das dokumentieren. Ich habe unendlich viel vom Hansl gelernt, das werde ich ihm nie vergessen."

Trude Marzik



"Der Hansl, ja sicher, der fehlt mir sehr. Weil er sehr was Geniales g'habt hat. Er war net nur Bandleader oder nur Arrangeur oder nur Komponist, er hat auch Sachen organisiert und die Shows auch selbst gebaut. Seine Vorbilder waren die Amerikaner - also, er war wirklich ein Großmeister und hat sein Licht eher unter den Scheffel g'stellt. Er hat immer g'sagt: 'Na Burschi, du bist viel besser.'"

Hans Salomon